2.2 Die Acht als Zahl der Erlösung und neuen Schöpfung

In der Bibel gibt es das Prinzip „N+1“, die Erhöhung des bisher Bekannten um ein weiterführendes Glied (vgl. Ex 16,26; 20,11; Ijob 5,19; Spr 6,16; 30,16.18.29; Sir 25,7; 26,5.28). So ist die Acht die „neue Sieben“ und steht für die Erneuerung der Schöpfung und die Auferstehung: Am „ersten“ Ersten Tag sprach Gott: „Es werde Licht“ (Gen 1,3). Am „neuen“ Ersten Tag, dem achten, ist Jesus, „das Leben und Licht der Menschen“ (Joh 1,4), auferstanden und hat die Auferstehung = Neuschöpfung der Menschen kundgetan. Der erste und achte Tag ist übrigens der Sonntag. 


Der achte Tag kommt schon in der Anordnung der Feste Israels vor, nämlich beim Laubhüttenfest (vgl. Lev 23,36) und „überhöht“ als fünfzigster Tag (7x7+1) nach Pascha am Wochenfest (vgl. Lev 23,15f).


König David ist der (zunächst unbeachtete) achte Sohn Isais/Jesses (7+1; vgl. 1Sam 16). Bereits seine Urgroßmutter, die Heidin (!) Rut(h), ist „mehr wert als sieben Söhne“ (7+1; Rut 4,15). 


Der Ordinalwert des Namens „Rut“ (רוּת) beträgt achtundvierzig (= 6x8, 2x2x12, 2x24; vgl. 2.3 und 2.4). In Mt 1,2ff wird sie an sechzehnten Stelle (2x8) genannt, und, wenn man alle wiederkehrenden Namensnennungen zählt, an der sechsundzwanzigsten, was dem Zahlenwert des Gottesnamens JHWH entspricht (vgl. 5.1.2.3). Die „Septuaginta“ übersetzt den hebräischen Namen „Rut“ (רוּת) bemerkenswerterweise nicht als „Ρουτ“ (Rut), sondern als „Ρουθ“ (Ruth). „Ρουθ“ hat nach thesischer Zählung (vgl. 5.0.2) den Wert sechzig, „Ρουτ“ einundsiebzig. Vielleicht wollten die jüdischen Übersetzer der „Septuaginta“ durch die Wahl des Theta (θ) statt des Tau (τ) den hebräischen Wert des Namens anklingen lassen, sind doch die (hebräische) Achtundvierzig wie die (griechische) Sechzig durch die Sechs teilbar und ist die Sechzig die Hälfte von Hundertzwanzig (10x12; vgl. 2.3).


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1. Einleitung 2. Biblische Zahlensymbolik 2.1 Die Sieben und die Zehn als Zahlen der vollkommenen Schöpfung ...