Jesus verbindet in dreizehn Versen des Johannesevangeliums seine Selbstoffenbarung als Gott („Ἐγώ εἰμι“ = JHWH) mit diesen acht Prädikaten:
3.1.1 „Das Brot“ (dreimal)
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I.3 |
6,35 |
Ἐγώ εἰμι ὁ ἄρτος τῆς ζωῆς· ὁ ἐρχόμενος πρὸς ἐμὲ οὐ μὴ πεινάσῃ, καὶ ὁ πιστεύων εἰς ἐμὲ οὐ μὴ διψήσει πώποτε. |
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Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben. |
6 |
I.5 |
6,48 |
Ἐγώ εἰμι ὁ ἄρτος τῆς ζωῆς. |
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Ich bin das Brot des Lebens. |
7 |
I.6 |
6,51 |
Ἐγώ εἰμι ὁ ἄρτος ὁ ζῶν ὁ ἐκ τοῦ οὐρανοῦ καταβάς· ἐάν τις φάγῃ ἐκ τούτου τοῦ ἄρτου ζήσει εἰς τὸν αἰῶνα, καὶ ὁ ἄρτος δὲ ὃν ἐγὼ δώσω ἡ σάρξ μού ἐστιν ὑπὲρ τῆς τοῦ κόσμου ζωῆς. |
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Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt. |
3.1.2 „Das Licht der Welt“ (einmal*)
13 |
I.7 |
8,12 |
Ἐγώ εἰμι τὸ φῶς τοῦ κόσμου· ὁ ἀκολουθῶν ἐμοὶ οὐ μὴ περιπατήσῃ ἐν τῇ σκοτίᾳ, ἀλλ᾽ ἕξει τὸ φῶς τῆς ζωῆς. |
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Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben. |
* Ein weiteres Mal bezeichnet sich Jesus als das Licht der Welt, hier aber ohne „Ἐγώ“ (vgl. 3.1.9, Abs. 2):
21 |
II.10 |
9,5 |
ὅταν ἐν τῷ κόσμῳ ὦ, φῶς εἰμι τοῦ κόσμου. |
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Solange ich in der Welt bin, bin ich [das] Licht der Welt. |
3.1.3 „Der über mich Zeugende“ (einmal) (1)
15 |
I.8 |
8,18 |
Ἐγώ εἰμι ὁ μαρτυρῶν περὶ ἐμαυτοῦ καὶ μαρτυρεῖ περὶ ἐμοῦ ὁ πέμψας με πατήρ. |
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Ich bin [es], der über mich Zeugnis ablegt, und auch der Vater, der mich gesandt hat, legt über mich Zeugnis ab. |
3.1.4 „Die Tür“ (zweimal)
23 |
I.13 |
10,7 |
Ἀμὴν ἀμὴν λέγω ὑμῖν ὅτι ἐγώ εἰμι ἡ θύρα τῶν προβάτων. |
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Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen. |
24 |
I.14 |
10,9 |
Ἐγώ εἰμι ἡ θύρα· δι᾽ ἐμοῦ ἐάν τις εἰσέλθῃ σωθήσεται καὶ εἰσελεύσεται καὶ ἐξελεύσεται καὶ νομὴν εὑρήσει. |
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Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden. |
3.1.5 „Der gute Hirt“ (zweimal)
25 |
I.15 |
10,11 |
Ἐγώ εἰμι ὁ ποιμὴν ὁ καλός. ὁ ποιμὴν ὁ καλὸς τὴν ψυχὴν αὐτοῦ τίθησιν ὑπὲρ τῶν προβάτων. |
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Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe. |
26 |
I.16 |
10,14 |
Ἐγώ εἰμι ὁ ποιμὴν ὁ καλὸς καὶ γινώσκω τὰ ἐμὰ καὶ γινώσκουσίν με τὰ ἐμά. |
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Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich. |
3.1.6 „Die Auferstehung und das Leben“ (einmal)
28 |
I.17 |
11,25 |
Ἐγώ εἰμι ἡ ἀνάστασις καὶ ἡ ζωή· ὁ πιστεύων εἰς ἐμὲ κἂν ἀποθάνῃ ζήσεται. |
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Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. |
3.1.7 „Der Weg und die Wahrheit und das Leben“ (einmal)
34 |
I.19 |
14,6 |
Ἐγώ εἰμι ἡ ὁδὸς καὶ ἡ ἀλήθεια καὶ ἡ ζωή· οὐδεὶς ἔρχεται πρὸς τὸν πατέρα εἰ μὴ δι᾽ ἐμοῦ. |
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Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich. |
3.1.8 „Der Weinstock“ (zweimal)
36 |
I.20 |
15,1 |
Ἐγώ εἰμι ἡ ἄμπελος ἡ ἀληθινὴ καὶ ὁ πατήρ μου ὁ γεωργός ἐστιν. |
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Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Winzer. |
37 |
I.21 |
15,5 |
Ἐγώ εἰμι ἡ ἄμπελος, ὑμεῖς τὰ κλήματα. ὁ μένων ἐν ἐμοὶ κἀγὼ ἐν αὐτῷ οὗτος φέρει καρπὸν πολύν, ὅτι χωρὶς ἐμοῦ οὐ δύνασθε ποιεῖν οὐδέν. |
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Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen. |
3.1.9 Zusammenfassung
Die acht prädikativen „Ich-bin“-Worte werden im Johannesevangelium an dreizehn Stellen genannt. Die Dreizehn ist nicht nur die Hälfte des Zahlenwertes des Gottesnamens „יהוה“ (JHWH, vgl. 5.1.2.3), sondern erinnert auch an die dreizehn „Middot“ („מידות“ = Maße/Eigenschaften JHWHs) aus Ex 34,6f. (2) Da die prädikativen „Ich-bin“-Worte „Eigenschaften“ Jesu benennen, ist letzteres für das Gottesbekenntnis von Bedeutung. (3) Johannes, der (oder dessen Schule) sein Evangelium in jüdisch-biblischer Tradition präzise komponiert hat, nennt die acht prädikativen „Ich-bin“-Worte gewiss mit Absicht an ausgerechnet dreizehn Stellen.
Eine zahlensymbolisch weiterführende vierzehnte (2x7) „prädikative“ Stelle wäre Joh 9,5, wenn hier nicht das „Ἐγώ“ fehlte („Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt“; vgl. 3.1.2 und 3.5.2.5). Dass gerade nach dem vorläufigen „Solange“ das die prädikativen „Ich-bin“-Worte vollendende vierzehnte „Ἐγώ“ nicht genannt wird, kann als christologische Aussage gedeutet werden: Die relativen Gottesaussagen bleiben ausgerechnet dort beim halben Zahlenwert des alttestamentlichen Gottesnamens, wo es um das Licht geht, und leiten so zu den acht (7+1) absoluten Gottesaussagen über.
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(1) Dieser Vers gehört nicht zu den sieben üblicherweise genannten prädikativen „Ich-bin“-Worten. Vgl. Thomas Söding, Die Ich-bin-Worte des Johannesevangeliums, https://www.kath.ruhr-uni-bochum.de/imperia/md/content/nt/nt/dasjohannesevangelium/p-ich-bin.pdf (Zugriff am 26. 8. 2023).
(2) Vgl. https://www.juedische-allgemeine.de/glossar/13-middot/ (Zugriff am 11. 8. 2023)
Aus Ex 34,6f. wird nicht klar, warum es dreizehn Eigenschaften Gottes sein sollen, wie auch im obigen Link von der „Jüdischen Allgemeinen“ zu lesen ist. Georg Michael Ehlert löst diese Frage so: https://gmehlert.wordpress.com/2009/04/23/13-eigenschaften-gottes/ (Zugriff am 11. 8. 2023)
(3) … auch wenn man „nach Bedarf“ viel Zahlensymbolisches in der Bibel erkennen kann, wenn man nur lang genug „rechnet“ (vgl. z. B. http://www.zeitundzahl.de/Jahwe02.htm – Zugriff am 10. 10. 2023 – und Anm. 6).
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